Gegen das Beharren auf Binarität – Warum Materialismus nicht Transfeindlichkeit bedeutet

Von Koschka Linkerhand

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Bisher hatte ich nicht vor, einen Text zu schreiben, der die Debatte um Transsexualität ins Zentrum stellt. Ich bin keine Expertin in Transgender-Fragen. Mein feministisches Erkenntnisinteresse rankt sich um verschiedene Lebensrealitäten von Frauen und Mädchen und streift das Thema Geschlechtstransgress mit der lesbischen Flanke. Dennoch werde ich, wie viele feministische Autor*innen, Referent*innen, Gruppen und Institutionen, immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, entweder trans Menschen abgrundtief zu hassen und auslöschen zu wollen – oder aber einem angeblich übermächtigen Transaktivismus verpflichtet zu sein, der den Kampf um Frauenrechte untergrabe. Die Drastik der Kontroverse, die über einen innerfeministischen Streit hinausreicht, macht es unmöglich, keine Stellung zu beziehen, sich in Ruhe eigenen Themen zu widmen und nicht zu viel ins Internet zu gucken, wo die Shitstorms gegen Transaktivist*innen wie auch sogenannte TERFs1 toben. Die Fronten sind enorm verhärtet.

Ein offener Brief an die linke Wochenzeitung Jungle World2, zu dessen Unterzeichner*innen ich gehöre, kritisiert die transfeindliche Berichterstattung in einer ganzen Reihe von Artikeln der letzten Jahre. Als Vertreterin eines materialistischen Feminismus kritisiere ich besonders den «regressiven Pseudo-Materialismus»“3, mit dem die Debatte nicht nur von einigen Autor*innen und Herausgeber*innen der Jungle World geführt wird. Materialismus wird dabei als Beharren auf einer biologisch und sozial verankerten Geschlechterbinarität verstanden. Eine Auffassung von Geschlecht, die Männlichkeit und Weiblichkeit als einander ausschließenden, auf Vulven und Penissen beruhenden Gegensatz begreift, ist aber kein Materialismus, sondern biologistisch und reaktionär.

1. Trennungen

Binarität bedeutet die Teilbarkeit eines Gegenstands in genau zwei Teile, die einander ausschließen. Dieses wissenschaftliche Ordnungsschema – bekannt aus der Mathematik, Informatik oder Linguistik – ist nicht ohne die Herrschaftsbeziehungen im kapitalistischen Patriarchat zu denken, die ebenfalls auf binären, historisch gewaltsam durchgesetzten Trennungen beruhen: Staatsbürger*innen und Rechtlose/Kolonisierte, Weiße und Rassifizierte, produktiv Arbeitende und nicht bzw. reproduktiv Arbeitende, Männer und Frauen.4 Heute erscheint die Einteilung der Menschen in zwei Geschlechter, die für viele gesellschaftliche Bereiche von Belang ist, als logische und überhistorische Realität.

Die Aktivistinnen und Theoretikerinnen der Zweiten Frauenbewegung, die ab 1968 von den westlichen Ländern des globalen kapitalistischen Patriarchats ausging, sprachen mit großer Selbstverständlichkeit von Frauen einer- und Männern andererseits. Die Zumutungen der Frauenrolle im Patriarchat kritisierten sie meist mithilfe der sozialkonstruktivistischen Trennung von Geschlecht in sex und gender, also in Biologie und eine der biologischen Zuordnung aufsitzende Sozialisation. Vordenkerin war Simone de Beauvoir mit Das andere Geschlecht.

Die Unterscheidung in biologisches und soziales Geschlecht erlaubte es, die Frage nach der Geschlechterrolle vom Geschlechtskörper zu lösen. Dass die meisten Frauen über einen gewissen Zeitraum ihres Lebens gebären und anschließend stillen können, sollte nicht länger als Rechtfertigung dafür dienen, Frauen in die reproduktiven Funktionen der Gesellschaften abzudrängen, die wenig anerkannt und wenig bis gar nicht bezahlt werden. Ebenso wenig sollten sich Frauen und Mädchen länger einem angeblich sanften, hilfsbereiten, «friedfertigen» (Margarete Mitscherlich) Geschlechtscharakter unterwerfen; sie sollten, unabhängig von der weiblichen Biologie, alles sein und werden können. Die Trennung von sex und gender diente der fundamentalen Zurückweisung einer vorgeblich natürlichen Weiblichkeit, die als patriarchales Phantasma und Herrschaftsinstrument erkannt wurde – etwa von Silvia Bovenschen in Die imaginierte Weiblichkeit. Feministinnen wollten, mit ihrem weiblichen Geschlechtskörper und gleichzeitig unabhängig von ihm, alle sozialen Rollen und gesellschaftlichen Funktionen bekleiden können – und darüber hinaus die bisher männerdominierte Welt aus den Angeln heben. 

Ab den frühen 1990er-Jahren wich dieses konstruktivistische Verständnis von Geschlecht weithin einem dekonstruktivistischen, das zur wichtigen Referenz für transaktivistische Anerkennungskämpfe wurde. Die queerfeministische Bewegung erklärt – in Anlehnung an Judith Butlers frühe Werke Das Unbehagen der Geschlechter und Körper von Gewicht – nicht nur das soziale Geschlecht zur Konstruktion, sondern auch das biologische: Der Körper wird als Materialisierung von Diskurs verstanden, Natur immer schon als Naturalisierung. Die Negation der biologischen Trennung in Männer und Frauen ermöglicht es, eine Vielfalt von Geschlechtern und Sexualitäten wahrzunehmen und auszuleben. Diese werden als Identitäten artikuliert, setzen also ein recht widerspruchsloses Einssein von Individuum und geschlechtlicher bzw. sexueller Kategorisierung voraus. Das ist insofern plausibel, als Queerfeminist*innen besonders stigmatisierte und verfolgte Identitäten fokussieren: Schwule und Lesben, Bi-, Trans- und Intersexuelle, bis hin zu Drag und rassifizierten queeren Subkulturen. Geschlecht und Sexualität werden nicht im Spannungsverhältnis zwischen Biologie und Sozialem, zwischen Natur und patriarchaler Gesellschaft politisiert – sondern im Widerstand gegen das heteronormative Zweigeschlechtersystem. Queere Aktivist*innen verorten widerständige Identitäten demnach häufig als außerhalb der Geschlechterbinarität stehend, worauf die Kategorie non-binary bzw. nichtbinär gründet. An Wichtigkeit gewonnen hat auch die Bezeichnung cis5 für Personen, die auf der ihnen zugeschriebenen Seite der Binarität verbleiben und damit – so die häufige Konnotation – weniger geschlechterrevolutionäres Feuer in sich trügen.

Im deutschsprachigen Aktivismus fordert etwa die Rapperin FaulenzA, Penisse nicht ausschließlich als männliche, sondern auch als transweibliche Körperteile anzuerkennen: als Teil einer trans Frau und ihrer Identität.6 Auch die transaktivistische Autorin Felicia Ewert betont: 

Statt also von bestimmten Organen auf ein Geschlecht zu schließen, kann jedes Körperteil und jedes vergeschlechtliche Organ jedem Geschlecht zugehörig sein. Ein Frau kann ausgeprägte Brüste und einen Penis haben. Sie kann diese Organe haben und sie für sich völlig anders bezeichnen, weil bestehende vergeschlechtliche Begriffe bei der Person teilweise schwere Dysphorie auslösen könnten.7 

Selbstidentifikation ist hier das bestimmende Moment von Geschlecht; Geschlechtsdysphorie – der klinische Ausdruck für den tiefempfundenen Widerspruch zwischen biologischem Geschlecht und Geschlechtsidentität – wird folglich nicht vorrangig als innerpsychische Störung betrachtet, sondern als Reaktion auf die normativen Setzungen der sozialen Umwelt. Auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung, der außerschulischen Bildungsarbeit sowie in der sozialen Arbeit, sofern sie queertheoretisch inspiriert sind, steht die Geschlechtsidentität als «innere[s] Wissen und Empfinden über die eigene geschlechtliche Zugehörigkeit»8 im Mittelpunkt der Geschlechterpolitik.

Heftigen Einspruch gegen den Abschied von der Binarität erheben Radikalfeministinnen. Diese Bewegung setzt sich aus Veteraninnen der Zweiten Frauenbewegung und jüngeren Feministinnen zusammen, die sich – wie ich – unter dem Banner der queerfeministischen Hegemonie politisiert, aber ihre Anliegen als Frauen und/oder Lesben darin nicht wiedergefunden haben. Radikalfeministinnen verstehen sich als Hüterinnen der Errungenschaften der Zweiten Frauenbewegung. Orte, an denen eine feministische bzw. lesbische Frauenkultur gepflegt wird, sowie Frauenhäuser, Frauenquotenplätze, Frauentoiletten, sogar Frauengefängnisse sehen sie heutzutage gefährdet, weil trans Frauen sich den Zugang dazu erkämpfen wollen. 

In diesen Abwehrkämpfen geht es ganz wesentlich um die Anwesenheit von Penissen in Frauenräumen, die als «potenzielle Waffen»9 zur sexuellen Gewalt gegen Frauen verstanden werden. So urteilt die HarryPotter-Autorin Joanne K. Rowling:

Wenn man die Türen zu Toiletten und Umkleideräumen für jeden Mann aufreißt, der glaubt oder fühlt, eine Frau zu sein – und, wie gesagt, Geschlechtsbescheinigungen könnten jetzt ohne die Notwendigkeit jeglicher Operationen oder Hormone ausgestellt werden –, dann öffnet man diese Türen für alle Männer, die hineinwollen. Das ist die schlichte Wahrheit. […] Ich [weigere] mich, mich einer Bewegung zu beugen, die meiner Meinung nach nachweislich Schaden anrichtet, indem sie versucht, «Frau» als politische und biologische Klasse auszuhöhlen, und die wie nur wenige vor ihr rücksichtslosen Männern Deckung bietet. 10

Dass es keine Männer sind, die hinein wollen, sondern trans Frauen, macht für Rowling keinen Unterschied, weil «Frauen ihre eigene biologische Realität haben.»11 Dazu gehört, so legt es ihr viel gelesener Text nahe, auch die Verletzlichkeit gegenüber Männergewalt, die damit ebenso zur Naturgewalt wird. Wo Rowlings Übersetzerinnen von «rücksichtslosen Männern» sprechen, heißt es im englischen Original «predators», also «Raubtiere» bzw., im Boulevardstil, «Frauen- oder Kinderschänder». 

Rowling bezieht sich auf eine seit Jahren angestrebte Reform des britischen Gender Recognition Act, die in etwa den deutschen Entwürfen zum Selbstbestimmungsgesetz entspricht.12 Beide Gesetzesentwürfe sollen es trans Personen ermöglichen, ihren Namen und Geschlechtseintrag ohne psychologische Gutachten und geschlechtsangleichende Maßnahmen zu ändern. «Die Reform würde eine biologische Fiktion von Frauen mit Penis erschaffen»,13 prangert die britische Aktivistin Miranda Yardley im radikalfeministischen Austausch mit Janina Marte und Naida Pintul an, wonach die Rede umgehend auf selbstidentifizierte Mädchen, die sich in Pfadfinderinnengruppen einschmuggeln könnten, sowie «Transgender-Sträflinge» kommt. Im selben Sinn kritisiert Vincent Sboron, ebenfalls in der Jungle World, «dass mit dem geplanten Selbstbestimmungsgesetz die Hälfte der Bevölkerung die Garantie auf Schutzräume verliert.»14 Diese Schlussfolgerung ist nur möglich, wenn Penis und männlicher Sozialcharakter und männliche Täterschaft  in eins gesetzt werden, und wenn das herrschende Geschlechterverhältnis auf cis Frauen und cis Männer enggeführt wird. Cis Frauen werden qua ihrer Biologie komplementär zu Opfern – von trans Frauen.

Viele radikalfeministische Beiträge argumentieren zusätzlich, dass trans Frauen aufgrund ihrer genitalen Zuordnung zu Männern sozialisiert worden seien15 – ohne dem Sozialisationsprozess, der Vermittlung von Natur und Gesellschaft im Subjekt, nähere Aufmerksamkeit zu widmen. Dadurch wird die männliche (Täter-)Sozialisation ebenso unveräußerlich wie der Penis. Die Trennung von sex und gender bleibt rein formell und die Argumentation im Biologismus stecken. Folgerichtig postuliert die radikalfeministische Philosophin Kathleen Stock, Geschlecht nach anderen als biologischen Kriterien in Mann und Frau zu unterscheiden, sei schlicht «Geschlechtsverweigerung»16. 

Stock fordert einen Feminismus nur für cis Frauen und einen davon getrennten Transaktivismus. Das Ende jedes Transaktivismus strebt die Lesbengruppe Get The L Out an, die Männer zum systemischen und unversöhnlichen Feind erklärt: 

We stand against any kind of misogynistic politics and systems that prioritise men’s interests: queer politics and transgenderism, right-wing politics, left-wing politics, patriarchal & religious institutions, men’s rights activism, racism & imperialism, and capitalism. [….] We are witnessing how transactivism erases lesbians, and silences and demonises lesbians who dare to speak out. We will not be silenced! Lesbians exclusively love & desire women!17

Die Gruppe legt das Problem der mangelnden lesbischen Vertretung und Sichtbarkeit in LGBTI-Bündnissen und -Institutionen umstandslos Transaktivist*innen zur Last. Dass abschließend betont wird, Lesben könnten nur Frauen lieben und begehren – womit nur cis Frauen gemeint sein können –, zeigt, dass auch hier trans Frauen, die in Wirklichkeit Männer wären, als Aggressoren wahrgenommen werden. Die Losungen «Lesben haben keinen Penis» und «Drag ist Misogynie» sind auch im deutschsprachigen Radikalfeminismus verbreitet, etwa auf Aufklebern der Gruppe RadFem Berlin.18 

Ein weiterer Anlass zur «tiefen Sorge»19 sind lebhafte, oft lesbische Mädchen, die heute geradezu zur Transition gedrängt würden, denn: «Trans ist Trend».20 Ähnlich besorgt wie Rowling äußern sich Alice Schwarzer und ihre EMMA-Kollegin Chantal Louis darüber, dass innerhalb weniger Jahre die Zahl von trans Jungen und Männern extrem gestiegen sei; das verweise auf ein verstärktes Unbehagen von Mädchen mit ihrer Geschlechterrolle, das auf den Körper umgelagert werde.

Doch statt die Geschlechternormen zu bekämpfen, sollen diese «unweiblichen» Mädchen einfach in einen zur Rolle «passenden» Körper gestopft werden. Statt nach den Gründen zu fragen, warum so ein Mädchen kein Mädchen mehr sein will. Es kann ein allgemeiner Widerstand gegen die immer noch einengende Frauenrolle sein und der Wunsch nach «männlichen» Freiheiten zu ermutigen. Es kann auch die Erfahrung sexueller Gewalt sein und der Wunsch, diesem missbrauchten Körper zu entfliehen.21 

Auch Schwarzer und Louis sehen das Selbstbestimmungsgesetz nicht als Möglichkeit zur Selbstermächtigung und Lebenserleichterung für trans Menschen, sondern als «Auslieferung von Jugendlichen und Frauen.»22 Mädchen und Frauen erscheinen in ihrem Buch Transsexualität als Opfer, als «gehirngewaschen[e]»23 Manövriermasse einer «lautstarke[n] Minderheit der Transfrauen», die ihre «neue Identität aggressiv gegen die Rechte biologischer Frauen [setzt].»24 Die u. a. finanziellen Erleichterungen, die die neuen Gesetze in Deutschland und Großbritannien bringen würden, werden aber auch der Mehrheit der trans Personen nicht zugestanden, der Schwarzer, Louis und Rowling durchaus attestieren, friedlich, einsichtig und solidarisch mit den politischen Anliegen von cis Frauen zu sein.  

Ein anonymer Sticker fasst den radikalfeministischen Debattenbeitrag zusammen: «Frausein ist eine biologische und soziale Realität – keine Identität, kein Gefühl, keine Ästhetik!» RadFem Berlin beansprucht, in Bezug auf Transsexualität die «Absurdität von […] Gedanken und Gefühle[n] auf[zu]zeigen, die ebenso wenig materiell sind wie die Politik der Selbstidentifikation.»25

Mit dieser Stoßrichtung gerät ein materialistischer Feminismus in die Bredouille, der von seinen Vertreter*innen – auch von mir selbst – in den letzten Jahren vielfach entlang einer Kritik des hegemonialen Queerfeminismus entfaltet wurde.26 Um nicht vom radikalfeministischen Biologismus und der daraus folgenden Transfeindlichkeit vereinnahmt zu werden, möchte ich einige Punkte, v. a. zur Sozialisationskritik und zum Verständnis von gesellschaftlicher Realität, wiederholen und aktualisieren.

2. Projektionen

Als vor einigen Jahren vermehrt radikalfeministische Debattenbeiträge laut wurden, etwa zur Prostitutionskritik, war ich erfreut, dass endlich wieder auf breiterer Ebene thematisiert wurde, unter welchen Bedingungen Frauen global arbeiten, ausgebeutet werden und sexueller Gewalt sowie sexistischer Benachteiligung ausgesetzt sind. Leider erwies sich diese Artikulation des politischen Subjekts Frau nicht als strukturelle Kritik, sondern als identitäre Opfererzählung rund um den weiblichen Körper. Dass es dabei weniger um die Feier von Vulven als um die Abwehr der Penisse von trans Frauen geht, macht deutlich, dass Transfeindlichkeit ein konsolidierendes Moment aktueller27 radikalfeministischer Interventionen ist. 

Um den Ausschluss von trans Frauen zu rechtfertigen, berichten Joanne K. Rowling wie auch die Störenfrieda-Autorin Anneli Borchert in den von mir zitierten Texten von eigenen Gewalterfahrungen mit männlichen Tätern. Aus den Äußerungen wird nicht ersichtlich, dass diese cis Männer je für sich in Anspruch genommen hätten, etwas anderes zu sein. Die Gewalterfahrungen haben also nichts mit realen trans Frauen zu tun. Dennoch begründen die Autorinnen den Ausschluss von trans Frauen mit der Erfahrung von Männergewalt, die überdies alle (cis) Frauen vereine: 

Ich bin in meinem Leben mehrmals Opfer sexueller Gewalt geworden. Ich kenne keine Frau, der das nicht passiert ist.28

Frauenunterdrückung wird als eine unmittelbar erfahrbare, nicht weiter erklärungsbedürftige Gemeinsamkeit vorausgesetzt – als hätte es nicht seit dem Anfang feministischer Bewegungen Auseinandersetzungen über Differenzen zwischen Frauen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten, Berufen, Weltgegenden und Milieus, zwischen rassifizierten und weißen Frauen, Müttern und Kinderlosen, behinderten und nichtbehinderten Frauen, Jüdinnen und Nichtjüdinnen, zwischen Heteras, Lesben und bisexuellen Frauen sowie cis und trans Frauen/Transvestiten/travestis29 gegeben. Diese Differenzen wirken sich m. E. immer auch auf den Grad der Gefährdung von sexueller Gewalt aus und auf die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. In der radikalfeministischen Deutung fallen alle Differenzen zwischen Frauen in eins. Nur von trans Frauen wird sich mit biologistischen Argumenten abgegrenzt, ungeachtet der Tatsache, dass auch sie Männergewalt erleben.  

Materialistischer Feminismus geht von einem gesellschaftlichen Frausein aus, das strukturelle Gemeinsamkeiten aufweist, aber auch die unterschiedlichen historischen, regionalen und sozioökonomischen Bedingungen ernstnimmt, die die «Situation der Frau» (de Beauvoir) jeweils bestimmen. Darüber hinaus geht er vom Subjekt Frau aus, das im Widerspruch von Gesellschaft und Individuum handelt, denkt und sich entwickelt, wobei auch die biologische Geschlechtsnatur eine Rolle spielt. 

Eine materialistische Kritik der geschlechtsspezifischen Sozialisation muss diese als Prozess verstehen, der zwischen Gesellschaft und Subjekt stattfindet, nicht als reine Prägung von außen. Ohne «psychische Subjektivierung»30 biologischer Gegebenheiten gäbe es keine Frauen und Männer und kein Patriarchat. Die feministische Psychoanalytikerin Jessica Benjamin beschreibt, dass kleine Mädchen ihre Mutter – das gleichgeschlechtliche Elternteil und die emotional höchst bedeutsame Versorgerin – nicht als machtvolles Subjekt erleben können, weil Frauen weniger gesellschaftliche Macht haben als Männer. Folglich wird es Teil der weiblichen Subjektivierung, das eigene Begehren nach Freiheit und Selbstverwirklichung idealisierend auf Männer zu richten und sich selbst mit der weiblich-ohnmächtigen Libidoposition zu identifizieren.31 In der Sozialisation müssen also gesellschaftliche Anforderungen und das Heranreifen des kindlichen und pubertären Geschlechtskörpers psychisch vermittelt und integriert werden. Das Mädchen verknüpft seine Sexualität damit, einen geliebten Mann – und später gemeinsame Kinder – zu unterstützen und zu versorgen. Welche individuellen Kompromisse mit der Integration dieser strukturellen Ungerechtigkeit geschlossen werden können, bleibt aber offen. 

Entgegen der geschichtslosen Identität mit dem eigenen transsexuellen Körper, die FaulenzA und Ewert vertreten, beschreibt die feministische Transaktivistin Daria Majewski, dass eine männlich gemeinte Sozialisation auf ein Kind treffen kann, das trotz Penis und Hoden nicht die Möglichkeit hat, zum Mann zu werden, sondern vielmehr zur Frau wird (oder auch zu einer nichtbinären Person).32 Majewski betont den «Hybridstatus» einer «verqueere[n] Kindheit»33 zwischen biologisch männlichem Körper und einer Geschlechtsidentität, die sich viel eher an der gesellschaftlichen Weiblichkeit orientiert.34 Sozialisation – so gewaltvoll normierend sie auch ist – ist also kein starres, binäres, entweder Männlichkeit oder Weiblichkeit erzeugendes Programm, sondern muss nachträglich bestimmt werden, vom vergeschlechtlichten Subjekt aus: 

Gefragt werden sollte also nach der Art und Weise, wie das Individuum auf gesellschaftliche Zurichtungen innerhalb des kapitalistischen Patriarchats antwortet, sie verinnerlicht und wieder nach außen trägt. Subjektwerdung wäre demnach als permanenter, dynamischer Zirkel von Input, Verarbeitung, Output und Einschreibung […] in den eigenen Körper zu betrachten. […] Es wird erst durch die spätere Erfahrung des Selbst als trans zu einer spezifischen Subjektivierungserfahrung […] Das Ausmaß ihrer Bedeutung wird […] nachträglich deutlich, wenn die Erfahrungen und Empfindungen eine Zuordnung erfahren und die gesellschaftliche Zuschreibung der Transsexualität greift.35

Es widerspricht keiner materialistischen Auffassung von Geschlecht, der Selbstaussage «Ich bin eine Frau» Glauben zu schenken – egal, mit welchen körperlichen Geschlechtsmerkmalen diese Person ausgestattet ist und mit welchen Rollenanforderungen sie als Kind leben musste. Materialist*innen gehen zwar davon aus, dass Frausein in dieser Gesellschaft strukturell mit dem weiblichen Geschlechtskörper verbunden ist. Das bedeutet aber nicht, dass diese Bedingung auf alle zutrifft, die mit der Identität Frau durchs Leben gehen. Umgekehrt negiert die Anerkennung der Tatsache, dass manche Frauen trans sind, nicht per se die Lebensrealität der großen Mehrzahl der Frauen, die die sozialen Zumutungen von Weiblichkeit in enger Verknüpfung mit ihrem weiblichen Körper erfahren.

Dass Geschlecht individuell verschieden subjektiviert wird, darf nicht mit der Auffassung verwechselt werden, dass die Geschlechtsidentität als angeborene, vom Körper unabhängige Wahrheit in den Menschen schlummern würde oder gar beliebig veränderbar wäre. Das gegenwärtige Verhandeln von Geschlechterfragen in Identitätskategorien erschwert es mitunter, die eigene Geschlechtlichkeit als eine subjektiv geschichtliche zu begreifen, als eine lebenslange Auseinandersetzung mit patriarchalen und kapitalistischen Zwängen, aber auch Freiheitsmöglichkeiten: Was muss, kann und darf eine Frau? Was für eine Frau kann ich sein, um akzeptiert zu werden, vielleicht einfach, um zu überleben? Kann ich gar keine Frau sein? Die Interpretation der eigenen Geschichte und des eigenen Selbstverständnisses ist veränderlich – etwa wenn gesellschaftlich die Möglichkeit erkämpft wird, als Frau zu studieren, offen als Lesbe zu leben oder als Mann zu leben statt als Frau. Auf dieselbe Weise öffnen und schließen sich für Männer geschlechtliche Möglichkeitsräume: etwa der eines schwulen Lebens oder auch, gründlich zu reflektieren, ob man Anteile dessen, was als weiblich gilt, ins Selbstbild integrieren kann – oder ob man Weiblichkeit, die eigene wie die anderer Leute, gewaltsam ablehnen, abspalten, auslöschen muss.

Die biologische Zweigeschlechtlichkeit im radikalfeministischen Verständnis als «gegeben, binär und unveränderbar»36 auszuweisen, ist deterministisch und kann nicht im Sinn eines befreiten Geschlechterverhältnisses sein. Mit dem strikt zweiwertigen, hierarchisierenden Schema der Binarität lassen sich Taschenrechner programmieren; in feministischer Theorie hat es nichts zu suchen. Männlichkeit über die Abspaltung und Absonderung von Weiblichkeit zu definieren, ist ein alter patriarchaler Taschenspielertrick, der durch die feministische Umkehrung nicht emanzipatorischer wird. Ideologiekritisch bleibt mit der materialistisch-feministischen Theoretikerin Karina Korecky einzuwenden, «dass das, was am unverfügbarsten aussieht, stets am gesellschaftlichsten ist.»37

Natur ist so wenig unveränderlich wie die patriarchale und kapitalistische Gesellschaft. Dem historischen Materialismus zufolge sollten wir Natur niemals absolut setzen, sondern uns ihr im Sinn eines Verständnisses von Naturgeschichte annähern, die immer in Beziehung zu einer menschlichen Gesellschaft und deren Produktionsverhältnissen steht. Außerdem beruht die Interpretation von Natur stets auf einem bestimmten Erkenntnisinteresse. Korecky untersucht, dass die heute so selbstverständliche Kategorie der Gebärfähigkeit erst Mitte des 19. Jahrhunderts in den Katalog der biologischen Merkmale einzog, die eine Frau ausmachen:

Gebärfähigkeit bezeichnet die medizinisch kalkulierbare Bedingung der Fortsetzung des Subjekts via Familie und damit der in das Bestehen des Staates integrierten Weiblichkeit.38

Auch mit aktuellen medizinischen Erkenntnissen kann gegen ein allzu statisches Verständnis der Zweigeschlechtlichkeit argumentiert werden: So beschreibt das Couvade-Syndrom, dass heterosexuelle cis Männer, die Väter werden und eng mit ihrer Partnerin verbunden sind, darauf mit einem niedrigen Testosteronspiegel reagieren. Durch die veränderte Geschlechterrolle treten schwangerschaftsähnliche Symptome wie Bauchansatz, Morgenübelkeit und Stimmungsschwankungen auf. Kümmern sie sich nach der Geburt intensiv um das Baby, hält die Hormonumstellung länger an. Männerkörper können also vorübergehend weiblicher werden – bis hin zur Produktion des Milchbildungshormons Prolaktin. Umgekehrt können bei cis Frauen in den Wechseljahren, wenn Testosteron im Hormonspiegel eine größere Rolle einnimmt, die Libido und die Unduldsamkeit steigen, also eine Annäherung an die patriarchal-männliche Geschlechterrolle mit sich bringen. Der feministische Austausch zwischen cis und trans Personen über das enge Miteinander von sozialen und biologischen Faktoren könnte hier sehr interessant sein.

Das Modell der biologischen Binarität dagegen geht von automatenhaften Körpern aus, die isoliert von sozialen Umständen pubertieren, menstruieren, ejakulieren und gebären. Binarität setzt Weiblichkeit und Männlichkeit als zwei säuberlich voneinander getrennte, übergangslose39 Phänomene – die sich wunderbar mit Projektionen aufladen lassen. 

Das Beharren auf Binarität verlangt eine geschlechtliche Eindeutigkeit, die die Geschlechterzwänge des kapitalistischen Patriarchats wiederholt. Radikalfeministinnen definieren Gewalt gegen Frauen als männliches Phänomen und identifizieren trans Frauen qua männlicher Biologie (und einem Rattenschwänzchen männlicher Sozialisation) mit Männern. Auf diese Weise spaltet die radikalfeministische Forderung, trans Frauen sollten keinen Zutritt zu Frauenräumen haben, Gewalt ab. Das eindeutig weibliche Opferkollektiv kann sich als eindeutig gut, gewaltfrei und schutzbedürftig setzen. In dieser Projektion ähnelt das radikalfeministische Kollektiv dem queerfeministischen, das viel Energie darauf verwendet, cis Männer fernzuhalten. Die patriarchale Idealisierung des Mannes, von der Jessica Benjamin spricht, wird in beiden Fällen zwar umgekehrt, aber in dieser negativen Fixierung aufrechterhalten. 

Der projektive Ausschluss leugnet die Gewalt, die Frauen einander immer wieder antun, nicht zuletzt in feministischen Räumen. Emanzipatorisch wäre, auch Gewalt unter Frauen – etwa sexuelle Gewalt, aber v. a. die alltäglichen, subtileren Formen – zu besprechen und zu theoretisieren, um ihr entgegenzutreten.40 Zwar gibt es ein patriarchales Gefälle in dem Sinn, dass cis Männer am häufigsten zu Gewalttätern werden und auch ihren Penis als Gewaltinstrument benutzen. Dennoch ist es deterministisch und nicht vereinbar mit feministischer Subjekttheorie, die Grenze zwischen Opfern und Täter*innen patriarchaler Gewalt geradlinig zwischen biologischen Männern und biologischen Frauen zu ziehen. 

Die biologistisch begründete Engführung des feministischen Subjekts führt zu einer grundsätzlichen Entsolidarisierung mit den Erfahrungen und Kämpfen von Feminist*innen, die keine cis Frauen sind, und setzt trans Frauen als Abgrenzungsfolie und politische Feinde. Damit wiederholen Radikalfeministinnen den queerfeministischen Fehler, politische Fragestellungen entlang von Identitätskategorien zu verhandeln, und verschanzen sich auf ähnliche Weise gegen eine offene, welthaltige Auseinandersetzung.

Materialistischer Feminismus hingegen bedeutet ein historisches und ideologiekritisches Nachzeichnen der Kategorien, in denen die Gesellschaft Geschlecht verhandelt. Dazu gehören sozioökonomische Faktoren: ganz zentral die Abspaltung von Reproduktionsarbeit auf Frauen, die so alt ist wie der Kapitalismus selbst. Aber auch der Zwang und die Unterdrückung, die diese Kategorisierungen verursachen, gehören dazu, sowie die Suche nach Möglichkeiten der Emanzipation im kapitalistisch-patriarchalen Geschlechterverhältnis und von diesem Geschlechterverhältnis. Die «volle Identifikation»41 mit einem Geschlecht und einem Geschlechtscharakter weist keinen Weg zur Befreiung, sondern richtet sich letztlich immer projektiv gegen Andere.

Beispielhaft dafür steht die radikalfeministische Sorge um den Anstieg von Transitionen und Transitionswünschen junger Menschen, die als Mädchen aufgewachsen sind. Rowling ist bei Weitem nicht die Einzige, die über sich sagt:

  

Ich fragte mich, ob ich, wäre ich 30 Jahre später auf die Welt gekommen, auch versucht hätte, eine Transition zu erreichen. Die Verlockung, der Weiblichkeit zu entfliehen, wäre enorm gewesen.42

  

Mir scheint einiges an projektivem Gehalt in dieser Sorge zu stecken, die trans Jungen immerzu zu fehlgeleiteten Opfern des Patriarchats erklärt. Im Mittelpunkt der radikalfeministischen Betrachtung steht nicht die Frage, ob und wie trans Jungen ein gutes, glückliches Leben führen können – sondern die Delegitimierung ihres Geschlechtsempfindens, indem Radikalfeministinnen ihr eigenes Leiden auf dem Weg zur Frau schildern. Ich komme nicht umhin, mir vorzustellen, wie mir vor 30 Jahren eine ältere Freundin, lesbisch wie ich, erzählt hätte, sie habe sich letztlich auch ganz gut mit dem Leben als Hetera arrangiert.

Wäre ich trans geworden? Was wäre unter anderen Umständen anders gelaufen, und welchen Entscheidungsspielraum hätte ich gehabt? Eine veränderte Wertung der eigenen Sozialisation, der eigenen begrenzten Möglichkeiten kann schmerzvoll sein. Sozialisation ist, zumindest in der kapitalistischen Moderne, bei niemandem je ganz abgeschlossen. Es scheint mir allemal die freiheitlichere Option zu sein, sich solchen Fragen und Neubewertungen zu stellen, statt jungen Leuten gesellschaftliche Möglichkeiten verbieten zu wollen, die sich inzwischen aufgetan haben – oder, wenn es um trans Frauen geht, projektiv empört auszurufen: Mir wurde so viel Gewalt angetan; ich musste mir so viel Gewalt antun, um als richtige Frau durchzugehen; und die sollen einfach per Sprechakt bzw. per Selbstbestimmungsgesetz zur Frau werden können?!

Sozialisation muss materialistisch als geschichtsoffener Prozess verstanden werden – bei sich selbst wie bei anderen Menschen. Anders wäre mit den vergeschlechtlichen Subjekten, die wir in der kapitalistischen und patriarchalen Gesellschaft geworden sind, keinerlei Emanzipation zu haben.

3. Realitäten

Abschließend möchte ich auf das Beharren zurückkommen, die Binarität der Geschlechter sei einfach materielle Realität. Kathleen Stock führt die These, dass «die Wirklichkeit für den Feminismus unerlässlich ist», sogar im Titel ihres Buches.43 Auch die «schlichte Wahrheit»44, von der Rowling zu sprechen meint, wenn sie vor trans Frauen in Frauenräumen warnt, entspricht der Auffassung, dass die Realität offensichtlich sei und Queer- und Transaktivist*innen einfach vor ihr die Augen verschlössen. 

Die Inszenierung als Wahrsprecherin und einsame Widerständlerin nimmt im Radikalfeminismus eine große Rolle ein. «J. K. Rowling ist […] das prominenteste Opfer der Trans-Polizei und ihrer ‹Allies›»45, ist sich Chantal Louis sicher – als wäre Rowling in einen Shitstorm geraten, weil sie wie das mutige Kind im Märchen verkündet hätte, dass der Kaiser nackt sei. Dabei vertritt Rowling seit Jahren bewusst und konsequent transfeindliche Positionen, etwa wenn sie einen Online-Shop bewirbt, der Buttons mit Aufschriften wie «Transwomen are Men» und «Transactivism is Misogyny» vertreibt.46 Stock stellt sich gar in die Tradition der historischen Hexenverfolgungen, wenn sie auf Twitter schreibt, nachdem sie wegen Vorwürfen und Drohungen ihre Professur gekündigt hat: «Die Hexe ist tot.»47

Meine Kritik des radikalfeministischen Opferkults soll in keiner Weise Gewalt gegen transfeindliche Feministinnen (und solche, die dafür gehalten werden) rechtfertigen. Radikalfeministinnen wie Transaktivist*innen erleben von der jeweils anderen Seite ein erschreckendes Ausmaß an Online-Gewalt, sexistischen Beschimpfungen und Faschismusvergleichen bis hin zu Klagen, Gewalt- und Morddrohungen. Auf der Demonstration des FemStreik Leipzig am 8. März 2023 wurden Schilder mit der Aufschrift «TERFs boxen» toleriert, als handelte es sich dabei um eine mehrheitsfähige Forderung. Auf dem CSD Dresden wurde 2022 die radikalfeministische Delegitimierung von trans Frauen als «Männern im Kleid» mit dem Spruchband «TERFs can suck my huge trans cock» beantwortet. Die Kritik solcher frauenfeindlichen Vorfälle müssen Teil jeder feministischen Auseinandersetzung mit dem Radikalfeminismus sein.   

Gleichzeitig möchte ich auf den Punkt hinweisen, dass die reaktive Opferinszenierung Teil eines Frauenbildes ist, das Frauen als eindeutig unschuldig imaginiert. «Frauen werden beschimpft, niedergemacht […] und von Veranstaltungen ausgeladen»48, schreibt Eva Engelken, eine Kritikerin des Selbstbestimmungsgesetzes, und fragt: «Warum beten Frauen und Lesben die Transideologie nach? Weil sie gewohnt sind, Männern zu gehorchen?»49 Als Täter nennt Engelken immer wieder «Transaktivisten» und «Transideologen», wobei die männliche grammatische Form klarstellt, dass Frauen und Lesben für sie die gute, Männer und Transaktivisten die böse Seite der binären Medaille darstellen. Dass Frauen und Lesben selbst trans wie auch transaktivistisch engagiert sein können, wird in dieser projektiven Feindbestimmung von trans Weiblichkeit selten erwähnt. Cis Frauen, die sich für Transrechte einsetzen, werden als vom Transaktivismus bzw. von Männergewalt unterdrückt, eingeschüchtert, «konditioniert»50 diskreditiert. Nach Veröffentlichung des offenen Briefs gegen die Transfeindlichkeit in der Jungle World habe ich über soziale Medien zahlreiche Kommentare des Sinnes bekommen, ich wäre vor dem übergroßen Druck irgendeiner Translobby eingeknickt oder hätte aus Karrieregründen meine frauensolidarische Haltung verabschiedet. 

Unter den Tisch fällt bei dieser Opferinszenierung, dass Radikalfeministinnen nicht einfach kritisiert werden, weil sie Frauen sind – sondern als Wortführerinnen einer hoch aufgeladenen gesellschaftspolitischen Debatte, die von feministischen Strömungen über den linken und FDP-Liberalismus bis hin zur konservativen und christlich-fundamentalistischen Rechten geführt wird. Ihr Debattenbeitrag fällt in eine gesellschaftliche Situation, in der alles identitätspolitisch verhandelt wird, und in der es zwischen radikaler Ablehnung und radikaler Affirmation von Transrechten kaum Spielraum gibt. Wie oben angerissen, wird die Debatte durchaus von Transaktivist*innen mitgeprägt, denen Frauenrechte kein politisches Anliegen sind und die alle Gewalt gegen trans Personen bei sogenannten TERFs verorten (womit sie dieselbe Verschiebung von Männergewalt auf Frauen vornehmen wie Radikalfeministinnen). 

Dennoch halte ich es nicht für zielführend, mit entgegengesetzten Projektionen und Forderungen zurückzuschießen und an der Empörungsmaschinerie mitzuschrauben. Radikalfeministinnen wie Transaktivist*innen müssen als politische Subjekte ernst genommen und kritisiert werden. (Über-)Identifizierung mit einer dieser Positionen sowie Dämonisierung der anderen bringt die Debatte in keiner Weise voran.   

Auch Engelken wettert gegen den angeblich mangelnden Realitätssinn von Transaktivist*innen: 

Eine Transrealität zu erfinden, in der auch Männer Kinder gebären können, ist realitätsfern und frauenfeindlich. Wenn transidente Frauen als Transmänner Kinder gebären, sind es immer noch biologisch weibliche Körper. […] Was die aggressiven Vertreter der Transideologie letztlich von Frauen fordern, ist die Unterwerfung unter eine völlig absurde Ideologie. Sie fordern das Recht, eine Lüge, eine Phantasievorstellung, rechtlich geschützt ausleben zu dürfen.51

Zweifellos leben wir in einer Realität, die alle Individuen erbarmungslos in ein Zweigeschlechtersystem presst – zum größeren Nachteil derer, die dieses System als Frauen klassifiziert. Die gängigen Formen von Liebesbeziehung und Kleinfamilie, die Gleichzeitigkeit von Lohnarbeit und reproduktiven Verpflichtungen, die täglichen Anreize, hübsch, gefällig und zur Mehrarbeit bereit zu sein, lassen keine ihr gesellschaftliches Frausein vergessen und legen es nahe, eigene Neigungen und Kräfte zurückzustellen, die männlich konnotiert sind. Wie viele andere Bereiche wird Geschlecht mithilfe binärer Wissenschaftsmodelle und Ideologien vergesellschaftet. 

Materialistischem Feminismus muss es um eine Bestandsaufnahme der kapitalistisch-patriarchalen Realität zu tun sein, die in gewissem Grad auch eine Anerkennung dieser Realität bedeutet: Die Zwänge sind real und können nicht dekonstruiert werden, ohne die kapitalistische Produktionsweise und die Reproduktion des Lebens und der Arbeitskraft fundamental umzugestalten. Diese Anerkennung ist aber eine Vorarbeit dazu, die Realität umzugestalten. Dazu gehört die Überwindung der Binarität als eines einengenden und patriarchalen Konzepts voller einschränkender gesellschaftlicher Zuweisungen. Die biologistische Einteilung der Menschen in Männer und Frauen ist Teil einer schlechten Realität, die Ausbeutung, Zwang und Not hervorbringt. Sie als «schlichte Wahrheit» einzuklagen, ist ungefähr so emanzipatorisch, wie die Zumutungen der kapitalistischen Arbeitsweit zu affirmieren. Das autoritäre Beharren auf einem Identischsein mit der Weiblichkeit läuft auf genau die engstirnige Form von opferzentrierter Identitätspolitik hinaus, die Radikalfeministinnen am Queerfeminismus und Transaktivismus zu Recht kritisieren. 

Demgegenüber braucht es durchaus «Phantasievorstellung[en]», nämlich utopisches feministisches Denken: Wie wollen wir als vergeschlechtlichte Individuen miteinander leben? Wie lassen sich Männlichkeit und Weiblichkeit und vielleicht weitere Geschlechter so gestalten, dass alle Individuen in Freiheit leben und sich entfalten können? Der Wunsch, in der herrschenden Realität nicht Frau oder Mann sein zu müssen, kann ebenso Beweggrund feministischen Denkens sein wie der Frust über die zugewiesene Weiblichkeit.

Ich stimme der radikalfeministischen Kritik darin zu, dass sich das patriarchale Geschlechterverhältnis nicht mit Sprechakten und einer subkulturellen Praxis, die Vielfalt zelebriert, abschaffen lässt. Dennoch sympathisiere ich mit solchen Versuchen – auch wenn sie in Identitätspolitik steckenbleiben. Nicht nur, um die schlechte Realität abzuschaffen, sondern auch im Interesse eines möglichst schönen Lebens im Hier und Jetzt braucht Feminismus utopische und experimentelle Vorgriffe.

Ich habe keine abschließenden Antworten auf die vielen Fragen über einen emanzipatorischen Umgang mit Cis- und Transsexualität. Ich weiß nicht, welche Kriterien zur medizinischen oder psychologischen Behandlung von trans Jugendlichen angemessen wären. Ich habe auch keine Position zum Umgang mit trans Frauen im Leistungssport, wo Unterschiede des Geschlechtskörpers eine große Rolle spielen. Hingegen sehe ich einen diskussionswürdigen Widerspruch zwischen dem Kampf für Transrechte einerseits und andererseits für ein Frau- oder Mädchensein, das von den patriarchalen Anforderungen der weiblichen Geschlechterrolle befreit wäre. Jugendliche, die als Mädchen zugeordnet wurden und darunter leiden, sollten sowohl die Chance haben, offiziell zum Jungen zu transitionieren, als auch die, eine rüpelige, bewegungsfreudige, vielleicht lesbische Frau zu werden. Wie bestimmt man den jeweiligen Wirkungsbereich beider Emanzipationsvorstellungen, ohne die eine gegen die andere auszuspielen? Im Vordergrund sollte das Lebensglück der Jugendlichen und die größtmögliche Freiheit von Geschlechterzwängen stehen – nicht die feministische Selbstversicherung, dass in dieser oder jener Bewegung alles falsch laufe.  

Feminist*innen, ob Frauen, Nichtbinäre oder Männer, ob trans oder cis, tun gut daran, einander in erster Linie als politische Subjekte gegenüberzutreten, die grundsätzlich in der Lage sind, ihre geschlechtlichen Erfahrungen zu reflektieren und miteinander abzugleichen. Dass es dabei zu feministischem Streit kommt, ist beinahe unvermeidbar. Wenn cisweibliche Feministinnen sich im selben Raum mit schillernden Drag Queens und trans Frauen, die ihre Schönheit zelebrieren und deutlich politische Forderungen vertreten, wie graue Mäuse vorkommen, ist es aber kein guter Ausweg, den Schillernden ihre Weiblichkeit abzuerkennen und sich selbst als richtige Frauen zu setzen. Statt sich in transfeindlichen Ressentiments zu ergehen, sollten sich cis Frauen mit dem Gefühl des Zu-kurz-gekommen-Seins, der Ohnmacht, der Schwierigkeit, für sich selbst einzustehen, auseinanderzusetzen, die allesamt übliche Resultate weiblicher Sozialisation sind. Umgekehrt sollte eine trans Feministin für die Kritik offen sein, dass ein dominantes Auftreten und zu selbstbezogene Forderungen durchaus Versatzstücke männlicher Sozialisation sein können, die nicht unbedingt zur Solidarität einladen. Einzubeziehen, dass nicht alle Frauen eine Vulva haben, darf nicht bedeuten, Vulven und cisweibliche Körpererfahrungen zu dethematisieren. Hier müssen die jahrzehntelangen Kämpfe älterer Feministinnen, die Kategorie Frau auf allen Ebenen der Gesellschaft zu etablieren, ernst genommen werden:  

Frauen sind im Kampf gegen ihre Unterdrückung vorwärts gekommen, indem wir unsere Körper, unsere Menstruation, unsere Geburten und die Wechseljahre zum Thema gemacht haben. Wir wollen nicht, dass unsere Körper jetzt aus dem Drehbuch geschrieben werden.52 

Gemeinsam sollte nach den Ursachen gefragt werden, warum die gesellschaftliche Unterstützung und Finanzierung von Frauenräumen – die nie so stabil war wie die anderer Institutionen – in den letzten Jahren besonders prekär geworden ist. Wo und warum kommt das Umdenken von Frauen- zu Queerpolitik tatsächlich Männern zugute, etwa im Bekleiden von Gleichstellungsposten? Warum beziehen sich plötzlich rechte Politiker*innen, die sehr eindeutige Frauen- und Männerbilder pflegen, positiv auf Schutzräume für Frauen? 

Um solche Fragen zu klären, müssen wir uns als feministische Genoss*innen zusammensetzen, deren geschlechtliches Selbstverständnis erst in zweiter Linie wichtig ist. Wie gut wäre es, wenn Cis- und Transsexualität – ähnlich wie Rassifizierung, Homo- und Heterosexualität oder Behinderung – eine Differenz der Erfahrung bezeichnen würden, die Feminist*innen miteinander verhandeln könnten, um in emanzipatorischen Kämpfen gegen das kapitalistische Patriarchat zusammenzufinden?

Die Autorin dankt Constanze Stutz und Katja Wagner, die mit Anmerkungen und anregenden Gesprächen zu diesem Text beigetragen haben.

1 Kürzel für „trans-exkludierende Radikalfeministinnen“. Ich halte diese Kategorie nicht für sinnvoll, da sie in erster Linie zur Verleumdung anderer Feminist*innen, v. a. in Online-Kontexten, gebraucht wird. Die tatsächliche Transfeindlichkeit etwa von Joanne K. Rowling oder der feministischen Zeitschrift EMMA muss analytisch zur Sprache gebracht und diskutiert werden.  

2 Linke streben keine „natürliche“ Gesellschaft an, sondern eine befreite. Offener Brief von (ehemaligen) Autor*innen der Jungle World gegen die fehlende Abgrenzung von transfeindlichen Ressentiments in der Zeitung. Unter www.tumblr.com/offenerbriefjungleworld (17.04.23).  

3 Ebd.

4 Vgl. Silvia Federici: Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien 2015.

5 Der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch hob zissexuell aus der Taufe, um Personen zu bezeichnen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. In der Diskussion um Transgeschlechtlichkeit halte ich Cis- bzw. cis (vor Personenbezeichnungen in adjektivischer Verwendung) für eine sinnvolle deskriptive Kategorie.

6 FaulenzA: Support your Sisters, not your Cisters. Über Diskriminierung von Trans* Weiblichkeiten. Münster 2017, S. 87.

7 Felicia Ewert: Trans. Frau. Sein. Aspekte geschlechtlicher Marginalisierung. Münster 2020, S. 28.

8 https://www.regenbogenportal.de/informationen/geschlechtsidentitaet-und-ausdruck (21.04.2023)

9 Anneli Borchert: Die Sache mit den Safe Spaces – Warum ich keine Schwänze auf Frauentoiletten haben will. Unter www.stoerenfriedas.de (22.04.2023)  

10 J. K. Rowling schreibt über die Gründe für ihre Äußerungen zur Geschlechts- und Genderthematik.   Unter www.stoerenfriedas.de (18.04.2023)

11 Ebd.

12 Das Selbstbestimmungsgesetz ist Teil des Koalitionsvertrags der deutschen Bundesregierung und soll das seit 1981 gültige Transsexuellengesetz ablösen.

13 Janina Marte / Naida Pintul: „‘Die Reform würde eine biologische Reform von Frauen mit Penis erschaffen.‘“ In: Jungle World 4, 2019.

14 Vincent Sboron: „Feministische Nazis“. In: Jungle World 50, 2022. 

15 Vgl. Borchert: Die Sache mit den Safe Spaces.

16 Kathleen Stock: Material Girls. Warum die Wirklichkeit für den Feminismus unerlässlich ist. Berlin 2022, S. 78.

17 https://www.gettheloutuk.com (21.04.2023)

18 https://radfemberlin.de/shop (21.04.2023)

19 J. K. Rowling schreibt über die Gründe für ihre Äußerungen zur Geschlechts- und Genderthematik.

20 Alice Schwarzer / Chantal Louis (Hrsg.): Transsexualität. Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Eine Streitschrift. Köln 2022, S. 28.

21 Ebd., S. 14f.

22 Ebd., S. 17.

23 Ebd., S. 184.

24 Ebd., S. 15.

25 RadFem Berlin: Ein Jahr RadFem Berlin. Unter https://radfemberlin.de/ein-jahr-radfem-berlin (17.04.2023).

26 Vgl. Koschka Linkerhand: Treffpunkt im Unendlichen. Das Problem mit der Identität. In: Patsy l’Amour laLove: Beißreflexe. Kritik an queerem Aktivismus, autoritären Sehnsüchten, Sprechverboten, Berlin 2017, sowie der von mir herausgegebene Sammelband Feministisch streiten. Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen. Berlin 2018. 

27 Der Radikalfeminismus entstand in den 1960ern aus der US-amerikanischen radikalen Linken und der Bürgerrechtsbewegung heraus, als Transrechte ein weit weniger großes Thema waren als heute. Ich beziehe mich ausdrücklich auf den zeitgenössischen Aktivismus und zeitgenössische Äußerungen von Radikalfeministinnen. 

28 Borchert: Die Sache mit den Safe Spaces.  

29 Ich stelle diese Begriffe nebeneinander, um auf historische und überregionale Kontinuitäten in den politischen Kämpfen um Geschlechtstransgress aufmerksam zu machen. In der Weimarer Republik diskutierten Transvestiten Merkmale des richtigen Frauseins, etwa Hausarbeit (vgl. Daria Kinga Majewski: „Nie ganz sie selbst. Trans und cis Weiblichkeit als zu betrauernde Erfahrungskategorien“. In: outside the box 7, 2019, S. 28-31). In der argentinischen feministischen Bewegung artikulieren travestis eine feminine Geschlechtsidentität und damit verbundene Lebens- und Gewalterfahrungen (vgl. Véronica Gago: Für eine feministische Internationale. Wie wir alles verändern. Münster 2021).

30 Linke streben keine „natürliche“ Gesellschaft an, sondern eine befreite.

31 Jessica Benjamin: Die Fesseln der Liebe. Psychoanalyse, Feminismus und das Problem der Macht. Frankfurt am Main 2004.  

32 Daria Majewski: „Töchter der Räuberin. Zu Differenz und Gemeinsamkeit von cis und trans Weiblichkeit.“ In: Koschka Linkerhand: Feministisch streiten, S.62-78.

33 Ebd., S. 66.

34 Auch der dem Radikalfeminismus nahestehende Transaktivist Till Randolf Amelung bezieht sich auf den Widerspruch von sex und gender, der der Geschlechtsdysphorie zugrunde liege. Er plädiert dafür, dass diese Diagnose für eine Änderung des Vornamens und des Geschlechtseintrags relevant bleibt. Vgl. Patricia Hecht / Luise Strothmann: „Trans ist keine Mode“. Ein Streitgespräch zum neuen Selbstbestimmungsgesetz mit Till Amelung, Tessa Ganserer und Kalle Hümpfner. Unter www.taz.de (22.04.2023)   

35 Majewski: „Töchter der Räuberin“, S. 69f.

36 Für den Streit um das Geschlecht. Eine Entgegnung auf den offenen Brief aktueller und ehemaliger Autoren der Jungle World. Unter www.substack.com, (24.04.2023)

37 Karina Korecky: „Über Gebärfähigkeit. Zur Naturgeschichte einer Imagination des Weiblichen“. In associazione delle talpe (Hrsg.): Maulwurfsarbeit V, 2020, S. 94-108, hier S. 95.

38 Ebd,. S. 99.

39 Immerhin wird Intersexualität, die sich auf rein biologischer Ebene beschreiben lässt, von den meisten Radikalfeministinnen anerkannt.   

40 Sehr empfehlenswerte Lektüre dazu: Hamburger Arbeitskreis für Psychoanalyse und Feminismus (Hrsg.): Evas Biss. Weibliche Aggressivität und ihre Wirklichkeiten. Gießen 2002.

41 Sama Maani beschreibt mit diesem Begriff eine Sehnsucht in der Linken, die letztlich dem unbefleckten revolutionären Subjekt gilt, das nicht schuldhaft ins gesellschaftliche Ganze verstrickt wäre. Realiter wird sie häufig auf Muslim*innen gerichtet, die mit ihrem Glauben, ihrer Kultur, ihrer Gemeinschaft ganz eins seien. Sama Maani: Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht. Klagenfurt 2015. 

42 J. K. Rowling schreibt über die Gründe für ihre Äußerungen zur Geschlechts- und Genderthematik.

43 Stock: Material Girls.

44 J. K. Rowling schreibt über die Gründe für ihre Äußerungen zur Geschlechts- und Genderthematik

45 Schwarzer / Louis (Hrsg.): Transsexualität, S. 57.

46 Twitter-Post von @jk_rowling vom 22.09.2020 (25.04.2023) 

47 Zit. n. Schwarzer / Louis (Hrsg.): Transsexualität, S. 59.

48 Eva Engelken: Aggressive Transaktivisten: Stark gegen Frauen. Unter: www.evaengelken.de (26.04.2023)

49 Ebd.

50 Ebd.

51 Ebd.

52 Suzanne Moore, zit. n. Schwarzer / Louis (Hrsg.): Transsexualität, S. 57.

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